Sonntag, 30. Oktober 2011

[Rezension] Sebastian Fitzek "Der Seelenbrecher"


Inhalt

Drei Frauen - jung, schön und innerliche gebrochen. Seit sie eine Woche in seinen Fängen waren, sind sie wie in ihrem eigenen Körper lebendig begraben.
Eine Woche vor Weihnachten wird der "Seelenbrecher" wieder aktiv, diesmal in einer psychiatrischen Klinik. Durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten, versuchen Ärzte und Patienten dem Alptraum zu entgehen und bemerken erst viel zu spät, dass sie eigentlich genau mittendrin stecken.

Ausgabe

Hardcover-Ausgabe aus dem Weltbild Verlag mit 361 Seiten inklusive Danksagung.

Preis

Das Taschenbuch aus dem Knaur Verlag ist für 8.99€ erhältlich.

Meine Meinung

Ich hatte am Anfang Probleme, mich in die Handlung einzufinden, da man schnell mit sehr vielen Patienten aus der Klinik konfrontiert wird, über den Protagonisten jedoch sehr wenig erfährt.
Gut, das gehört zum Plot und ist auch so gewollt, wird aber mit voranschreitender Seitenzahl irgendwie frustrierend. Ich bekam als Leser das Gefühl, stetig etwas überlesen zu haben, weil jeder in der Handlung scheinbar mehr wusste, als ich als Leser selbst. Auch wenn ich nur versuchte, die Puzzleteile aneinander zu reihen, wurden mir Steine in Form von Verschleierungen in den Weg gelegt - das war nicht besonders fair, Herr Fitzek!

Die Charaktere kamen mir irgendwie alle nicht besonders nahe. Weder den Patienten noch der Schwester oder dem Hausmeister konnte ich viel abgewinnen, weil ich stetig vorsichtig sein musste, wer mir was erzählte und wem ich was glauben konnte.

Trotz dieser Punkte - wahrscheinlich sogar deswegen - war ich schon begeistert von dem Buch.
Fitzek weiß, wie man den Leser in die Irre führt, um ihm dann seine fatalen Fehleinschätzungen vorzuhalten. Doch er weiß auch, wie man unendlich viel Spannung erzeugt und das muss ich ihm einfach zu Gute halten. Ich konnte das Buch teilweise mal wieder nicht aus der Hand legen und habe es auch extrem schnell durchgelesen. Aber definitiv nicht, um endlich zum Ende zu kommen, denn Fitzeks Bücher haben einen eindeutigen Nachteil: Sie sind endlich.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

[Familienzuwachs] Das ist ja wie an Weihnachten!

"Merkwürdige Kombi" - hätte man sich denken können, wenn man mich heute im roten Elektromarkt gesichtet hätte.

Heut bekam ich nämlich meinen 25€ Gutschein; ein "Zeitausgleich" für meine Teilnahme an unserem Tag der offenen Tür; und der musste natürlich sofort umgesetzt werden!
Was difinitiv sein musste, war ein hübsches Fotoalbum für unsere Prag-Fotos, die ich dann vielleicht mal über Weihnachten einklebe... vielleicht... ;) Außerdem wanderten noch zwei CD-Packs in meine Hände: Ich kann mich zurzeit mit keiner neuen Musik so richtig identifizieren und von meinen Lieblingsbands habe ich einfach schon alle CDs, da lag es nahe, sich vielleicht mal in de Hörbuchabteilung umzusehen ;)

Sofort sprang mir Tommy Jauds "Resturlaub" ins Auge und für 8.99€ sollte es dann am Ende auch das meinige werden :D Natürlich fand ich auch noch andere Sachen sehr ansprechend; "Der Augenjäger" "Plötzlich Shakespeare" etc ^^; aber mein Budget war leider beschränkt :(
Irgendwie hat es mich dann noch in die Klassikabteilung verschlagen und.. na ja... seit "Die 10. Symphonie" höre ich mir leidenschaftlich gerne Beethoven auf deintube an, da lag es nahe, dass auch eine Fünf-CD-Box für 8.99€ mit allen Symphonien in mein Körbchen wanderte :D

Für meinen Mann gab es ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk in Gestalt eines XBox-Spieles, damit er auch was zu lachen hat ;D

Montag, 24. Oktober 2011

[Stöckchen] Nur ein Wort

Gesehen und geklaut bei Winterkatze. Es war wirklich manchmal ein bisschen knifflig, die Fragen mit nur einem Wort zu beantworten ;)

1.) Wo ist dein Handy? Tasche

2.) Dein Partner? Arbeiten

3.) Deine Haare? kurz

4.) Deine Mama? Organisationstalent

5.) Dein Papa? Modellbahnbauer

6.) Lieblingsgegenstand? Buch

7.) Dein Traum von letzter Nacht? vergessen

8.) Dein Lieblingsgetränk? Tee

9.) Dein Traumauto? Eleonore

10.) Der Raum, in dem du dich befindest? warm

11.) Dein Ex? weg

12.) Deine Angst? Clowns

13.) Was möchtest du in 10 Jahren sein? glücklich

14.) Mit wem verbrachtest du den gestrigen Abend? Richard

15.) Was bist du nicht? geduldig

16.) Das letzte, was du getan hast? abgetrocknet

17.) Was trägst du? Jogginghosen

18.) Dein Lieblingsbuch? "Apocalypsia"

19.) Das letzte, was du gegessen hast? Toffee

20.) Dein Leben? wundervoll

21.) Deine Stimmung? entspannt

22.) Deine Freunde? atemberaubend

23.) Woran denkst du gerade? Katzen

24.) Was machst du gerade? tippen

25.) Dein Sommer? regnerisch

26.) Was läuft in deinem Tv? Werbung

27.) Wann hast du das letzte Mal gelacht? heute

28.) Geweint? vergessen

29.) Schule? verdrängt

30.) Was hörst du gerade? Autos

31.) Liebste Wochenendbeschäftigung? lesen

32.) Traumjob? Labor

33.) Dein Computer? Laptop

34.) Außerhalb deines Fensters? grau

35.) Bier? Manchmal

36.) Mexikanisches Essen? definitiv

37.) Winter? ekelhaft

38.) Religion? Atheistin

39.) Urlaub? Sonne

40.) Auf deinem Bett? Klamotten

41.) Liebe? Schatzi

So, wer möchte, darf sich das jetzt weg nehmen, ich werf es einfach mal in die Menge :D

[Rezension] Sarah Kuttner "Mängelexemplar"


Inhalt

Karo sagt von sich selbst, sie sei anstrengend und dies keinesfalls auf eine liebenswürdige Art und Weise.
Auch hat sie ein Problem mit der Liebe, denn sie verliebt sich nur in das Verliebt sein und so ist es auch kein Wunder, dass sie irgendwann ihr Leben selbst in die Hand nimmt und mit ihrem Freund Schluss macht.
Doch danach beginnt die Abwärtsspirale für Karo, aus der sie nicht einmal mehr ihr bester Freund Nelson herausholen kann.
Sie hilft sich nun selbst, in dem sie eine Psychiaterin besucht, doch auch von der verlangt sie genauso viel, wie vom Leben: zu viel. Zu schnell sollen sich Erfolge einstellen, doch schnell bemerkt sie auch, dass das Leben eben kein Ponyhof ist und auch kein Wunschkonzert; dass man sich manchmal Dinge erarbeiten muss und dann die Früchte dieser Arbeit ernten kann.
Und die Früchte können so unterschiedlich sein.

Ausgabe

10. Auflage der broschierten Ausgabe aus dem S. Fischer Verlag mit 263 Seiten.

Preis

Das Buch ist broschiert für 14.95€ oder als Taschenbuchausgabe für 8.99€ erhältlich.

Meine Meinung

"Du bist kein Hauptgewinn. Du bist ein Mängelexemplar."
Seite 213

Und das stimmt wirklich. Denn Karo, die Protagonistin des Romans, ist ein wahres Mängelexemplar. Sie bemitleidet sich manchmal für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr und ist sehr ungeduldig. Doch in jedem Fall ist sie eines nicht: liebenswürdig.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Frau Kuttner gelingt es ausgezeichnet, Karos Gefühle in Worte zu fassen. Ich wurde einfach mitgerissen von ihrem Leben, in dem sie nur scheinbar glücklich ist - in dem eigentlich alles mehr Schein als Sein ist.

Das Thema des Romans war für mich sehr interessant. Man liest zurzeit nicht viel über Drepressionen, vorallem nicht in den Genres, in denen ich normalerweise unterwegs bin. Dementsprechend war ich sehr angetan, vorallem, als die Sache mit der Medikation und deren Nebenwirkungen angesprochen wurde.
Ich hatte vorher nie einen Bezug zu Depressionen, es war also alles neu für mich und ich kann keinesfalls sagen, ob hier wirklich alles richtig geschildert wurde.

Man könnte jetzt denken, dass mir Karo mit ihrem Selbstmitleid auf die Nerven gefallen ist. Gut, am Anfang habe ich sie für ein bisschen überzogen gehalten, habe jedoch dann verstanden, warum sie sich so verhält.
Karos Mutter ist so ganz anders als sie selbst und doch irgendwie gleich. Auch sie leidet an Depressionen, kümmert sich jedoch zu jeder Zeit liebevoll um ihre Tochter.
Genauso liebevoll ist auch Nelson, denn obwohl er eigentlich verheiratet ist, kümmert er sich immer um Karo, genauso wie seine Frau.

Das Buch hat mich sehr berührt und auch nachdenklich und rührselig zurück gelassen. Vielleicht sollte man es aber nicht lesen, wenn man sich selbst in einer Tiefphase befindet, denn wenn man sich zu sehr in die Personen hineinversetzt, kann sich die Tiefphase schon mal verschlimmern.

Sonntag, 23. Oktober 2011

[Rezension] Sebastian Fitzek "Amokspiel"


Inhalt

Eigentlich sollte dieser Tag der letzte ihres Lebens werden, denn die Kriminalpsychologin Ira Samin hat ihren Selbstmord von langer Hand geplant.
Doch dann kommt ihr etwas dazwischen: Am Potsdamer Platz werden in einem Radiosender Geiseln genommen und ausgerechnet sie, die selbst Hilfe bräuchte, soll die Lage in den Griff bekommen.
Doch dies ist nicht besonders einfach, denn der Geiselnehmer spielt ein Spiel mit ihr und mit der gesamten Berliner Bevölkerung: Jede Stunde ruft er willkürlich eine Nummer an und wenn der Angerufene nicht die Parole sagt, tötet der Geiselnehmer eine der Geiseln.
Er will solange das Spiel spielen, bis seine Velobte zu ihm ins Studio gebracht wird - diese ist aber schon seit Monaten tot.
Ira macht trotzdem ihre Arbeit und kommt im Laufe der Verhandlungen einer großen Verschwörung auf die Spur.

Ausgabe

Taschenbuchausgabe aus dem Weltbild Verlag mit 430 Seiten.

Preis

Das Taschenbuch kostet 9.99€.

Meine Meinung

Ich finde, dass "Amokspiel" eines der schwächeren Bücher von Fitzek ist.
Die Handlung nimmt nur sehr langsam Fahrt auf, was merkwürdig ist, wenn man vorher "Die Therapie" gelesen hat und jetzt ähnliches erwartet.
Ich musste mich teilweise wirklich zwingen, weiter zu lesen, da es stellenweise sehr langatmig und langweilig wurde.

Weder Ira noch irgendwelche anderen Kollegen der Polizei waren mir auch nur ansatzweise sympatisch. Ira war nur zu einer Emotion in der Lage, nämlich sich in ihrem eigenen Selbstmitleid zu suhlen, was mit der Zeit sehr lästig für mich wurde.
Auch war der weitere Verlauf der Handlung immer vorhersehbarer je weiter ich kam. Das ist eigentlich etwas, was ich bei einem guten Buch nicht erwarte.

Wenn man alle Fitzek-Romane bedenkt, dann fällt "Amokspiel" eindeutig aus der Reihe, denn normalerweise wird in einzelnen Büchern immer wieder Bezug auf folgende oder frühere Bücher genommen. Aber "Amokspiel" ist völlig aus den "Fitzek-Zusammenhang" gerissen und könnte genauso gut auch von einem anderen Autor sein.

Dienstag, 11. Oktober 2011

[Dies&Das] Hamburg und Stralsund - eine norddeutsche Bilderflut

Mit einem ziemlich bedepperten Blick nach draußen in den verregneten Berliner Nachmittag möchte ich mich doch gerne an die vergangenen zwei Wochenenden in zwei sonnigen Küstenstädten erinnern ;)

Am 1.10. waren mein Mann und ich mit dem Zug in Stralsund und haben uns dort den Tag vertrieben. Wir sind eine Kirche hochgekraxelt (336 Stufen *prust*), waren im Ozeaneum und haben uns dort Pinguine angeschaut und haben Fischbrötchen und viiiiel Eis gegessen :D

rechts ein Blick vom Kirchturm und links sich sonnende Pingus *luv*

Gelesen wurde auch, nämlich auf der Hin- und Rückfahrt, "Splitter" von Sebastian Fitzek. Auch wenn ich hin und wieder vor Lachen unterbrechen musste :) Auf der Hinfahrt saß nämlich ein kleiner Junge (5/6 Jahre) mit seiner Oma neben uns und wollte uns unbedingt sein tollstes Spielzeug zeigen: "Beyblade". Und weil mein Mann der beste und geduldigste Mensch der Welt ist, hat er ihm natürlich zugehört :D Daraufhin fragte der Kleine ihn, ob er denn auch einen Sohn habe. Es folgte die erste lachende Verneinung. Die zweite folgte gleich danach, als der Kleine fragte, ob wir denn nicht verheiratet wären?! Ja, ich sage, es wäre mein Mann, aber vor dem Standesamt ist er es (leider) noch nicht. Der Junge war einfach nur zu herrlich ;)

Am letzten Wochenende waren wir dann mit meinen Eltern von Freitag bis Sonntag in Hamburg.
Freitag Abend durfte mein Papa total freidrehen: Im Miniatur Wunderland. Eine riesige Miniatur-Eisenbahn, die mit so viel Liebe zum Detail gestaltet wurde, dass auch ich total begeistert war :)

rechts die Feengrotte aus dem MiWula und links die Rickmer Rickmers - die is soooo grooooß *.*

Am Samstag wurde als erstes eine - sehr sehr kalte - Hafen- und Speicherstadtrundfahrt gemacht. 1,5 Stunden auf einem zugigen Kahn haben mir einen schönen steifen Hals beschert :/ Nach der Hafenrundfahrt ging es gleich weiter zur Rickmer Rickmers, einem Museumsschiff, auf dem das Leben auf See nachempfunden wurde. Also für mich alte Tussi wär das ja nichts gewesen :D
Es folgten das Gewürzmuseum - in dem meinem Papa die Tränen kamen, weil er so hart sein wollte und den zweitschärfsten Pfeffer naschte, der da rum stand :) - und das Panoptikum. Letzteres ist ein Wachsfigurenkabinett, aus dem auch Figuren von vor 1945 stehen, von denen ich schwer beeindruckt war.

rechts mein Goethe <3 und links... "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins..." *sing"

Am Samstagabend ging es dann zeitig ins Bett, schließlich wollten wir am nächsten morgen schon früh auf dem Fischmarkt auftauchen.
Fischmarkt... ja, nett, aber nicht um diese Uhrzeit. Ich bin ein absoluter Morgenmuffel und steh gar nicht drauf, wenn mir Aal-Dieter früh um sieben ins Ohr schreit XD Dementsprechend hab ich auch ein Gesicht gezogen, wie sieben Tage Regenwetter, was sich aber im Verlauf des Morgens wieder besserte, sodass ich sogar noch in der Lage war, einen Schal zu kaufen ;)

Gegen neun Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg und dass ich im Auto eingeschlafen bin, muss ich wohl nicht betonen - ich war einfach fertig ;)

Alles in allem waren das einfach wundervolle, sonnige Wochenenden, die ich mir gerade zurück wünsche, wenn ich so auf der Couch sitze, Tee trinke und in ein nasses Berlin schaue.

Ich wünsche euch noch einen wundervollen Tag!

Mittwoch, 5. Oktober 2011

[Rezension] Sebastian Fitzek "Die Therapie"


Inhalt

Nachdem seine Tochter Josephine vor vier Jahren spurlos verschwand, zieht der Psychologe Viktor Larenz auf die Insel Parkum in ein Ferienhaus.
Doh obwohl er nicht mehr praktiziert, steht eines Tages eine Frau namens Anna Spiegel vor seiner Tür und fordert, von ihm behandelt zu werden.
Angeblich leide sie an schizoiden Schüben und alles, was sie in ihren Kinderbüchern nieder schreibe, würde Realität.
Schnell bemerkt Larenz, dass durchaus Parallelen zwischen seiner Tochter Josephine und der kleinen Charlotte aus Annas Kinderbuch bestehen. Und immer klarer wird ihm, dass Anna vielleicht doch etwas mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun haben könnte, weil Anna auch Dinge beschreibt, die gerade eben erst geschehen sind.
Doch irgendwann fängt Viktor an, Anna zu misstrauen, vorallem, als er sich nach den Behandlungen mit ihr immer schlechter zu fühlen beginnt.

Ausgabe

Taschenbuchausgabe aus dem Weltbild-Verlag mit 270 Seiten inklusive Danksagung.

Preis

9.99€ kostet das Taschenbuch.

Meine Meinung

"Die Therapie" ist definitiv mein bisheriges Lieblingsbuch von Fitzek.
Es beginnt ein bisschen wie der Film "Flight Plan" - nicht, dass ich den Film jemals gesehen hätte, aber er beginnt so, wie im Trailer gezeigt ;) - und ich dachte mir schon am Anfang: "Hier stimmt doch was nicht, Larenz ist doch selbst krank und Josi existiert gar nicht!"
Weiter im Buch wurde ich aber eines besseren belehrt und musste mir nach und nach immer mehr an den Kopf fassen, weil ich teilweise gar nichts mehr verstand.
Man muss bei diesem Buch wirklich seinen Grips antregen. Gerade wenn es darum geht, dass die Geschichte am Ende aufgelöst wird, sollte man vielleicht nicht in tiefster Nacht und ein bisschen erschöpft lesen, sonst liest man die betreffenden Seiten zwei oder drei Mal.
Doch ausgerechnet diese kleine Schwierigkeit war der Reiz an dem Buch und hat mich immer wieder dazu gebracht, umzublättern und weiter zu lesen.

Die Charaktere haben mir auch sehr gut gefallen.
Viktor Larenz war zwar am Anfang noch ein bisschen durchgedreht, doch er normalisierte sich schnell. Ich fand ihn sehr sympathisch, wollte der arme Mann doch einfach nur seine Tochter wieder haben.
Anna Spiegel dagegen war von vorn herein sehr unsympatisch gestaltet. Sie ist das genaue Gegenteil von Larenz und setzt lieber ihre eigenen Interessen - ihre Behandlung - durch, als dass sie die Bedenken von Viktor ernst nimmt.

Im Allgemeinen wirklich ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Ich denke, es wird sicher auch Leute geben, denen das Buch zu anstrengend und zu langatmig finden.
Ich finde, es ist absolut gelungen!

Montag, 3. Oktober 2011

[Rezension] Joseph Gelinek "Die 10. Symphonie"


Inhalt

Der Musikwissenschaftler Daniel Paniagua erhält eine Einladung zu einen Konzert, bei der der englische Dirigent Ronald Thomas angeblich Fragmente aus der verschollenen, sagenumwobenen 10. Symphonie Beethovens spielen wird.
Daniel, selbst ein Experte rum um Beethoven, zweifelt erst an der Echtheit der Fragmente, ist jedoch nach der Aufführung begeistert und möchte mit Thomas sprechen; er wird jedoch unhöflich von diesem zurückgewiesen.
Am nächsten Tag wird Thomas tot im Park aufgefunden. An seinem Hinterkopf entdeckt man bei der Obduktion Takte, die in der Melodie einem Stück von Beethoven ähneln - die Noten stimmen aber nicht überein. Daniel ist bewusst, dass diese Takte nur ein weiteres Puzzleteil sind, um das Rätsel um die verlorene 10. Symphonie zu lösen und Thomas' Möder zu finden.

Ausgabe

Taschenbuch aus dem Knaur Verlag mit 425 Seiten.

Preis

Das Buch ist gebunden für 14.95€ oder als Taschenbuch für 8.95€ erhältlich.

Meine Meinung

Ich hatte mir ein bisschen mehr von dem Buch erwartet.
Die Kriminalgeschichte gerät bei den ganzen Fakten über Beethoven sehr in den Hintergrund und gerade diese Fakten machen das Buch etwas langweilig.
Ich muss zugeben, dass ich nicht der größte Klassikhörer bin und auch sonst kein großes Verständnis für musikalische Sachen haben. Gerade diese Tatsache hat mir früher in meinem Leben auch schon die Lektüre eines anderen Buches versaut.
Ich denke, dass man bei diesem Buch ein wenig musikalisches Vorwissen mitbringen sollte. Es wird auf jeden Fall nicht schaden.
Gerade weil der Autor nämlich eigentlich Musikwissenschaftler ist, hatte ich teilweise das Gefühl, belehrt zu werden und in der Schule bei einem Musikvortrag zu sitzen.

Auch mit den sehr einseitigen Personen war ich nicht unbedingt zufrieden. Daniel ist etwas, was man heute wahrscheinlich einen Nerd nennen würde. Er versteift sich sehr in das Thema Beethoven, vergisst darüber hinaus sogar seine Freundin und handelt in allen Sachen, die nichts mit Beethoven zu tun haben, überstürzt und unüberlegt.

Das Ende war sehr vorhersehbar; es wurden schon vorher unglaublich viele Andeutungen dazu gemacht und der Leser wurde öfter mal in die falsche Richtung geführt, bei der ich aber schnell gemerkt habe, dass man mich hier verschaukeln wollte.

Daniel ist kein typischer Held - er ist leicht naiv und lässt sich schnell hinters Licht führen. Dabei nimmt er jedes Fettnäpfchen mit, das er erreichen kann, hat aber im selben Moment wieder unglaublich viel Glück und der Zufall meint es gut mit ihm. Alles in allem ist der Hauptcharakter für mich sehr unausgegoren und wirkte nicht besonders vertrauenserweckend.
Er spiegelt aber wunderbar den Zustand des Buches wieder, das sich ebenso vorfindet, wie Daniel.