Sonntag, 3. April 2011

[Rezension] Martin Suter "Small World"



Inhalt

Konrad Lang, von seinen Bekannten nur Koni genannt, hütet das Haus einer Indutriefamilie auf Korfu, bis er es aus Versehen in Brand setzt und dafür in ein Apartment, weg von der Insel, gebracht wird.
Konrad hat ein Alkoholproblem und vergisst manchmal ein paar Sachen, die an sich nicht weiter schlimm sind.
Als er jedoch Rosemarie kennen lernt, wendet sich das Blatt: Er hört auf zu trinken, wird ein akzeptabler alter Herr und sein Gedächtnis verbessert sich. Doch mit einem mal verschlechtert sich die Situation: Konrad steht auf einmal im Zimmer und weiß nicht mehr, was er da wollte, er verläuft sich im Supermarkt und findet nicht mehr hinaus oder findet nicht mehr nach Hause, obwohl er nicht mal einen halben Kilometer davon entfernt ist.
Rosemarie schafft ihn zu einem Arzt, der ihm dann die Diagnose Alzheimer stellt. Diese Krankheit, bei der immer mehr Neugedächtnis verschwindet und viele Erinnerungen aus frühester Kindheit auftauchen, bringt jedoch eine alte Dame sehr in Bedrängnis.
Das Oberhaupt der Industriefamilie, für die Konrad früher gearbeitet hat, hütet ein Geheimnis, das Konrad und ihren Sohn verbindet und ihren Konzern stürzen könnte.

Ausgabe

Taschenbuchausgabe aus dem Diogenes Verlag mit 324 Seiten.

Preis

Der Preis des Taschenbuches beläuft sich auf 9.90€. Die Hardcoverausgabe kostet 24.90€.

Meine Meinung

Mich hat das Buch sehr berührt. Am Anfang konnte ich noch ein wenig über Konis "Schusseleien" lachen, doch mir verging das Lachen stetig.
Konis Schicksal hat mich sehr traurig gemacht und auch Rosemaries Entscheidung, ihn in ein Heim zu geben, hat mich zu der Frage gezwungen: Was würde ich an ihrer Stelle tun? Mich für einen geliebten Menschen aufopfern, der meine Bemühungen gar nicht mehr schätzen kann oder in betreuen lassen, von jemandem, der das besser beherrscht als ich und damit vielleicht als herzlos erscheinen?
Sehr unsympatisch erschien mir Familie Koch, die Koni zwar immer gut behandelten doch nie mehr als nötig. Die einzige, mit der ich mich identifizieren kontte, war die angeheiratete Simone, die sich ja am Schluss um Koni kümmerte.
Das Ende überraschte mich nicht besonders, ich hatte es schon ein bisschen voraus geahnt und doch war es bis zur letzten Seite ein äußerst spannenedes Buch für mich.
Suters Schreibstil hat mich stellenweise extrem überrascht. Er schreibt gefühlvoll, zurück haltend und kommt dann auf den Punkt, dass es einen fast erschrecken könnte.

Mir hat das Buch wunderbar gefallen und ich kann es nur jedem empfehlen, der sich ein bisschen für Alzheimer, Dramen und Verschwörungen interessiert, dem ein bisschen Liebe und Spaß aber auch nicht zuwider sind ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen