Sonntag, 20. November 2011

[Rezension] Sebastian Fitzek "Splitter"

Inhalt

Der Sozialarbeiter Marc Lucas ist ein psychisches Wrack seit seine schwangere Frau in einem von ihm verschuldeten Unfall ums Leben gekommen ist.
Damit ist er auch empfänglich für ein Projekt namens "Lernen zu vergessen", bei dem schlechte Erinnerungen einfach gelöscht und nur die guten behalten werden.
Doch schon nach dem regulärem Gesundheitscheck vor Beginn der Therapie scheint Marc verrückt zu werden: Er sieht seine tote Frau, die ihn nicht in seine eigene Wohnung lassen will und begegnet sich selbst vor seinem Arbeitsplatz.
Zusammen mit einer weiteren Patientin des Projekts macht sich Marc auf die Suche nach der Wahrheit - ie Wahrheit über das Projekt und die Wahrheit über den Splitter in seinem Nacken.

Ausgabe

Taschenbuchausgabe aus dem Droemer Knaur Verlag mit 376 Seiten inklusive Danksagung.

Preis

Für 9.99€ erhältlich im gut sortierten Buchhandel.

Meine Meinung

Starke anfängliche Verwirrung, die langsam in Wut ob Nicht-Verstehens und dann in Wohlgefallen umschwenkt, weil endlich alles Sinn ergibt - so ungefähr war mein emotionaler Zustand während des Lesens dieses Buches.

Der Spannungsbogen ist in "Splitter" meines Erachtens nach im Vergleich zu allen anderen Büchern von Fitzek am besten gelungen. Man kann gut mit Marc Lucas mitfühlen, weil man sich im Endeffekt in der gleichen Situatuon befindet, wie er - man hat absolut keine Ahnung, was da gerade passiert. Ich wurde von dem großen Wunsch weitergetrieben, endlich zu erfahren, was mit ihm geschieht, wie er als Person in das große Ganze der Geschichte hinein passt.

Obwohl Marc nicht unbedingt ein Ausbund an Lebensfreude ist, ist sein Zustand nie in die Phase des Sich-Verkriechens hinein gefallen. Gut, er hat sich zu einem Zeitpunkt bei dem Projekt beworben, bei dem er nicht mehr ganz Herr seiner Sinne war, aber ich habe ihn nie als extrem wehleidig betrachtet. Er steckte in einer schlimmen Situation, konnte sich seiner eigenen Existenz nicht mehr ganz sicher sein, aber er hat sich nie in die Ecke gestellt und gewartet, dass etwas passiert, und das hat mir am Buch sehr gut gefallen. Marc kam nicht alles in den Schoß geflogen, er hat sich seine Erkenntnisse - so wenige es auch gewesen sein mögen - selbst erarbeitet.
Sein Schwiegervater war mir dabei von Anfang an irgendwie suspekt, da war eigentlich klar, dass da irgendetwas nicht stimmen konnte.

Was ich jedoch enttäuschend fand, war das Ende. Diese "niederen Beweggründe" hatte ich irgendwie nicht erwartet. Mir hätte eine große Verschwörung schon ein bisschen besser gefallen.

Im Fazit ist es ein sehr spannendes Buch, bei dem man sich auf viele unglaubliche Wendungen einlassen muss, um am Ende doch noch an die Wahrheit zu kommen.

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