Mittwoch, 8. Februar 2012

[Rezension] Erin Hart "Kalte Umarmung"



Inhalt

In einem irischen Moor wird eine Leiche aus der Steinzeit gefunden, sofort wird Nora Gavin von Dublin in das kleine Örtchen Loughnabrone gerufen, um sie zu bergen. Nur Stunden später wird eine weitere Leiche im Moor gefunden; sie weist die gleichen Verletzungen auf und doch ist an ihr etwas anders, denn sie ist gerade mal 25 Jahre alt.
Es beginnt eine Jagd auf den Mörder, der seine blutige Spur quer durch das Moor zieht und in der Gegenwart weiter mordet.

Ausgabe

Taschenbuchausgabe aus dem Heyne Verlag mit 473 Seiten

Preis

Das Buch ist derzeit nicht mehr lieferbar.

Meine Meinung

Weil ich mal wieder eine SuB-Leiche ausgraben wollte, habe ich dieses Buch gelesen.
Der Klappentext hörte sich interessant an, vorallem, weil es recht wenige Bücher über das doch sehr spannende Thema Moorleichen gibt - oder irre ich?!
Der Prolog klang recht vielversprechend, doch danach ging es stetig berab. Aber erstmal ganz langsam:

Das Buch startet schon mit Beziehungsproblemen und einer Frau, die sich darüber ihre Gedanken macht. War eigentlich ganz okay, wenn dieser Beziehungsquatsch nicht ungefähr 75% des Buches eingenommen hätte. Wenn Cormac und Nora gleich am Anfang Klartext geredet hätten, wäre wahrscheinlich auch der Mord schneller aufgeklärt worden. Im Allgemeinen war mir außer dem Detective Ward niemand aus dem Buch so richtig sympathisch. Alle haben gejammert - schwere Kindheit, keine Liebe, Schwester tot und das immer abwechselnd, damit auch keine Langeweile aufkommt.

Sehr ermüdend fand ich die ewigen Diskussionen über den Verbleib des Schatzes von Loughnabrone. Dem Leser wurde etliche Seiten vorher schon gesagt, wo dieser versteckt ist - so war es einfach nur noch langweilig, weil ich selbst keine Möglichkeit hatte, mit zu rätseln. Außerdem fiel dadurch ein potentieller Mörder schon mal weg - das wusste man als Leser, die Ermittler wussten es natürlich nicht.

Extrem schade war, dass das Thema Moorleiche doch so ungenügend zum Zug kam, denn eigentlich sollte es doch genau darum gehen, oder? Leider zog die Autorin es aber vor, die Analyse der Moorleiche aus der Steinzeit nur noch am Ende zu erwähnen und sie sonst ganz aus dem Buch wegzulassen. Meines Erachtens unsinnig, es war schließlich der Aufhänger des ganzen Buches, jetzt wird der Leser in der Luft hängen gelassen; soll vielleicht sogar animiert werden ein zweites (bzw. drittes) Buch der Autorin zu kaufen?! Tut mir leid, das ist mir zu billig.

Wenn man Beziehungsstress und einen wenig durchdachten Krimi mag, dann ist dies genau die richtige Wahl.

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