Sonntag, 10. April 2011

[Rezension] John Connolly "Das Buch der verlorenen Dinge"

Kommt zwar einen Tag später, aber es kommt ;)


Inhalt

Nach dem Tod seiner Mutter und der erneuten Heirat seines Vaters zieht der zwölfjährige David aufs Land, weit weg von den Wirren den zweiten Weltkrieges. Er vergräbt sich in seine Bücher, macht aber auf dem Grundstück immer wieder merkwürdige Entdeckungen: Die Bücher in seinem Zimmer scheinen sprechen zu können und von draußen beobachtet er, wie sich etwas oder jemand in seinem Zimmer bewegt, während sich alle Familienmitglieder im Freien befinden. Eines Nachts wird David von der Stimme seiner toten Mutter in den Garten gelockt und findet sich auf einmal in einem ganz neuen Land wieder. Ein Land, in dem manche Wölfe sprechen können und auf zwei Beinen laufen, in dem Schneewittchen eine dicke, unfreundliche Frau ist und ein Land, in dem der König kaum noch regiert und alles sich selbst zu überlassen scheint. Auf dem Weg, das Land wieder zu verlassen und dabei hoffentlich seine Mutter zurück zu holen, trifft David auf die merkwürdigsten Personen und Gestalten. Doch es scheint, dass nur der König mit seinem "Buch der verlorenen Dinge" in der Lage ist, David wieder zurück zu schicken.

Ausgabe

Hartcoverausgabe aus dem List Verlag mit 330 Seiten.

Preis

Das Buch ist als Hardcover und als Taschenbuch erhältlich. Der Preis des Hartcovers beläuft sich auf 16,90€, der des Taschenbuchs auf 8.95€.

Meine Meinung

Ich hatte vorher viele gute Sachen über das Buch gehört und gelesen und wollte es deswegen auch ungedingt einmal lesen. Eine Geschichte über ein Land, in dem die Grimmschen Märchen herrschen schien mir wie gerufen zu kommen. Leider wurde ich, was das angeht, ein bisschen enttäuscht. Die Anzahl der Grimmschen Märchen, die direkt in die Geschichte einfließen beläuft sich auf 2 (!!!) und die Erzählungen mancher handelnder Personen holen da auch nicht weitaus mehr raus. Allgemein fühlte ich mich manchmal ein wenig an "Der dunkle Turm" erinnert; eine siebenteilige Saga von Steven King, in der man auch unbedingt jemanden erreichen muss, der einem dann den Sinn des Lebens erklärt oder, wie bei den Begleitern, sie wieder nach Hause zurück bringt. Auch Davids Anspielungen an "Der Zauberer von Oz" flachten dieses Gefühl nicht ab. Die Bekämpfung von Monstern, man hilft anderen Dörfern, man wechselt den Begleiter, weil der andere tot ist... Ich bekam dieses Gefühl bis zum Ende hin einfach nicht weg. Aber seis drum, die Geschichte an sich soll wohl für Jugendliche gedacht sein, aber dafür fand ich sie schon sehr blutig beschrieben, gerade zum Ende hin. Den Anfang dagegen, den fand ich dann doch ein wenig langweilig. Ehe der Autor mal zu Potte gekommen ist, hat es schon mal um die 70 Seiten gebraucht und bis ich da war, war ich schon einige Male eingeschlafen.

Alles in allem war das Buch "ganz nett". Nichts, was ich noch mal lesen würde, nichts, was ich unbedingt weiter empfehlen würde. Dafür ist mir doch die Spanne zwischen Buchversprechen und dessen Erfüllung ein wenig zu groß.

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