Donnerstag, 1. Dezember 2011

[Rezension] Olivier Bleys "Die Blaufärber"

Inhalt

Eigentlich soll Simon Terrefort in die Fußstapfen seines Vater treten und ebenso ein guter Rotfärber werden, wie er. Doch eine Begegnung im Wald, bei der er eine wunderschöne blaue Marienstatue findet, setzt diesen Plan komplett außer Kraft.
Schon kurz darauf färbt er Blau für den größten Rivalen seines Vaters, einen Kaufmann. Simon ist am Anfang gefesselt von den Reichtümern, die vom Färben ausgehen, geht jedoch später dazu über, nur zu färben, um das herrliche Blau der Marienstatue nachzubilden.
Aber noch ein Problem erschließt sich dem jungen Färber: Stetig besucht ihn Margelonne, die Frau des Kaufmanns, um bei ihm zu liegen. Als sie jedoch ein Kind von ihm erwartet, geht alles schneller als gedacht.

Ausgabe

1. Auflage der Taschenbuchausgabe aus dem Ullsteinverlag mit 335 Seiten.

Preis

Das Buch ist derzeit nirgendwo lieferbar. Wer es dennoch haben möchte, der sollte sich da das Online-Auktionshaus halten.

Meine Meinung

Kennt ihr das, wenn man zu einem Buch oder einer Sache gar keine Meinung hat und diesem ganz einfach nur gegenüber steht? So geht es mir mit "Die Blaufärber".

In der Handlung schieben sich die verschiedenen Personen immer wieder gegenseitig den Schwarzen Peter zu, dementsprechend stand ich selbst als Leser immer wieder zwischen den Fronten und wusste nicht, welcher Gruppe ich mich zugehörig fühlen sollte.

Die Charaktere fand ich undurchsichtig und irgendwie flach. Ich konnte mir kaum ein Bild von ihnen machen, obwohl sie zeitweilig wirklich überschwenglich beschrieben wurden. Bei Simon kann der Autor sich scheinbar nicht entscheiden, ob er ein geldgieriger Färber oder doch ein liebender Vater werden soll. Die Brücke zwischen den beiden Fronten wird so schnell geschlagen, dass ich nicht einen Hinweis auf Entwicklung der Person entdeckn konnte.
Auch Maguelonne ist ein Fall der Entwicklung während Nicht-Entwicklung. Einerseits will sie nur ein Kind von Simon andererseits lässt sie ihn vom Geld ihres Mannes pflegen un vertraut ihm am Ende ihr Kind an. Entwicklungsspanne: nicht vorhanden.

Der einzige Charakter, den man wirklich einschätzen kann, ist der Kaufmann. Der ist einfach auf sich selbst bezogen, arrogant und geldgierig - diese Eigenschaften machen die Figur aber natürlich nicht besonders sympathisch.

"Die Blaufärber" ist ein Roman, durch den ich mir ein bisschen gequält habe und bei dem ich am Ende wirklich froh war, dass ich endlich zu anderen Büchern übergehen kann.

Monthly Theme

"Die Blaufärber" habe ich für das monthly theme "Back to school" in der Kategorie Geschichte gelesen.

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