Freitag, 2. September 2011

[Rezension] Marie-Sabine Roger "Das Labyrinth der Wörter"


Inhalt

Germain Chazes ist ein wirklich netter Kerl, nur bei seiner Bildung hat seine Mutter wahrscheinlich ein bisschen versagt. Mit der hat er auch kaum noch Kontakt und das, obwohl er hinter ihrem Haus auf der Wiese in einem Wohnwagen eines ihrer ehemaligen Liebhaber wohnt.
Wofür Germain wirklich aufgeht, ist sein Gemüsegarten - aus dem seine Mutter auch schon mal heimlich etwas entwendet.Für seine Freunde ist er nur der unterbelichtete Germain.
Doch das soll sich ändern, als er eines Tages im Park einer alten Dame namens Margueritte begegnet. Wie er zählt sie die Tauben im Park. Sie freunden sich an; Germain stellt ihr alle Tauben namentlich vor und Margueritte liest im vor.
Für Germain werden diese Lesestunden im Park immer wichtiger und er beginnt sogar, sich Bücher Bücher aus der Bibliothek auszuleihen.
Alles läuft gut, bis Margueritte ihm von ihrer schweren Krankheit berichtet.

Ausgabe

4. Auflage der Taschenbuchausgabe aus dem Deutschen Taschenbuchverlag mit 221 Seiten.

Preis

Dieser beläuft sich auf 8.95€. Das Buch ist auch noch als gebundene Ausgabe für 18€ erhältlich.

Meine Meinung

Absolut wundervolles Buch! Ich habe Germain sofort ins Herz geschlossen, weil er so ein unglaublich herzensguter Mensch ist. Komplett bekommen hat er mich dann damit:

"Zum Beispiel schnitze ich mit meinem Taschenmesser. Ich mache Tiere, kleine Figuren aus Holz. Leute, die ich auf der Straße sehe, Katzen, Hunde, egal was."

Wen das jetzt nicht an den armen Quasimodo erinnert, der soll sich bitte schämen gehen!

Man merkt eigentlich gleich, dass Germain im Grunde nicht dumm ist, sondern, dass sich die Mutter lieber um sich und ihre Liebhaber anstatt um ihren Sohn kümmerte.
Dass die Geschichte direkt von Germain selbst erzählt wird, lässt noch deutlicher werden, wie sehr er sich in der Zeit mit Margueritte entwickelt.

Total unsympathisch dagegen waren mir seine merkwürdigen Freunde aus der Kneipe. Da wollte einer intelligenter sein als der andere und Germain wurde in die Schublade "Blödian" gesteckt, aus der er auch nicht so schnell entweichen kann.

Margueritte aber ist wirklich eine sehr gebildete alte Dame, die mit ihrem Leben sehr zufrieden scheint. Sie hat alles erreicht und darf jetzt ganz in Ruhe im Park die Tauben zählen und lesen, so stellt man sich doch sein Leben vor.

Ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen. Nicht nur diejenigen, die sowieso schon vom Lesen begeistert sind, werden sich auch voller Freude auf dieses Buch stürzen.
Es ist einfach geschrieben, hat kurze Kapitel und die Einblicke in die französische Literatur sind unschlagbar!

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